Lösungsorientierung – Thinking out of the box
Wir alle kennen das: Eine kritische Situation oder ein unerwartetes Problem steht vor uns. „Jetzt bloß einen klaren Kopf behalten und eine gute Lösung für das Problem entwickeln.“
Um gute Lösungen für lösbare Probleme zu finden, braucht es Kreativität. Ein großer Feind der Kreativität ist aber Stress. Und in Krisen bin ich ziemlich im Stress.
Wie behalte ich trotzdem lösungsorientiertes Handeln im Blick und verfalle nicht in puren Aktionismus? Kann ich vielleicht schon vor einer Krise darauf hinarbeiten, einen größeren Handlungsspielraum zu haben?
Lösungsorientierung ist eine wichtige Säule der Resilienz, also der Widerstandskraft Krisen und sehr schwierige Situationen zu meistern. Denn gerade in solchen Situationen gilt es, Wege zur Überwindung von Barrieren zu finden.
Jeder Mensch ist kreativ!
In Stresssituationen engt sich diese Fähigkeit jedoch ein. Häufig ist man durch das Problem blockiert und versucht die Situation mit wirkungslosen Mitteln zu verbessern. Wirklich wirksame Lösungen – und damit Lösungen zweiter Ordnung – bleiben dann außen vor. Wir neigen dazu an einmal erarbeiteten Lösungen festzuhalten. “Was einmal funktioniert hat, funktioniert wieder”. Gerade in der aktuellen Zeit ändert sich das Umfeld immer schneller. In diesem veränderten Umfeld funktionieren diese alten Lösungen aber oft nicht mehr. Die Lösung wird zum Problem. Und genau hier gilt es, dann aus den selbst gesteckten Grenzen herauszugehen, um Lösungen 2. Ordnung zu finden. Ein gutes Beispiel ist das 9 Punkte Problem von Watzlawick. Eine Lösung findet hier nur, wer über die Grenzen hinausgeht, die wir uns hier selbst auferlegen – den Umriss des Quadrats, welcher in der Problemstellung aber nie als Grenze festgelegt wurde. Diese existiert nur in unserem Kopf. Gerade diese Lösungen zweiter Ordnung, die über die Grenzen des bisher Gedachten hinausgehen, sind meist besonders wichtig für eine wirksame Problemlösung. Wenn wir unsere Fähigkeit zur Lösungsorientierung auch außerhalb von Krisen trainieren, fällt es uns auch in der Krise leichter unsere Kreativität zu aktivieren und sind damit erfolgreicher in Lösungen zweiter Ordnung zu denken.Wie geht das und was sind die wichtigsten Voraussetzungen?
1. Eine positive Fehlerkultur schaffen.
Kreativität hat auch viel mit Fehlertoleranz zu tun. Nur im angstfreien Raum kann ich optimal kreativ sein. Somit muss es auch erlaubt sein, Fehler zu machen bzw. Dinge auszuprobieren. Nicht gleich die erste Lösung wird funktionieren, aber ich lerne durch sie wie ich anders oder besser vorangehen kann. Eine ausgeprägte positive Fehlerkultur “Fehler als Chance zu lernen” fördern Kreativität, Lösungsorientierung und Resilienz.2. Zeit nehmen und geben
Kreativität funktioniert nicht auf Knopfdruck, sie braucht Zeit und Raum. Und genau diese Zeit sollte man sich selbst und auch seinem Team zugestehen. In manchen Unternehmen haben die Mitarbeiter einen ganz bestimmten Teil ihrer Arbeitszeit dazu zur Verfügung, neue Ideen zu entwickeln, also kreativ zu sein. Oder es gibt ganz speziell ausgestaltete Kreativräume zum Experimentieren. Lösungsorientierung beinhaltet aber noch mehr als Kreativität. Was sind weitere Voraussetzungen dafür, Probleme zu lösen?3. Methodisch vorgehen, dazu gehören:
- Beschreibung des Problems,
- Problem hinter dem Problem finden, um vielleicht vorher nicht bedachte Lösungen zu entdecken,
- den Blickwinkel weiten und weitere Personen auch Externe, die zur Lösung beitragen können, mit einbeziehen,
4. Pragmatisch vorgehen
- Keine 100 %-Lösungen suchen