Robustes Unternehmen
Wie Sie Krisen besser meistern!
Eine Zeitreise: Finanzkrise 2008, Automobilkrise 2019, Covid-19-Pandemie 2020, Ukraine-Konflikt 2022, Energiekrise 2022… Die Krisen reißen nicht ab. Dauernde Veränderungen und auch Krisen gehören fast schon zur Normalität. Krisen haben in den letzten Jahren aber auch die Krisenanfälligkeit vieler Unternehmen aufgedeckt. Auf der anderen Seite gab es eine ganze Reihe von Ausnahmen: Unternehmen, die in der Lage waren, schnell zu antworten, sich entsprechend anzupassen und gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Oder sogar noch weitergehend: Unternehmen, die sich schon vorab die Frage gestellt hatten: „Wie können wir Risiken antizipieren und wie kann sich unser Unternehmen auf neue Herausforderungen und Disruptionen vorbereiten?“
Was ist überhaupt ein robustes Unternehmen?
Handlungsfelder, um ein robustes Unternehmen zu entwickeln
Im Unternehmen gibt es fünf große Handlungsfelder, um die Krisenfestigkeit zu stärken:
Führung im robusten Unternehmen
Gerade die Führung spielt in Krisen und zur Krisenprävention eine sehr wichtige Rolle. Jedoch haben noch zu wenige Unternehmen ihre leitenden Angestellten und Vorstände angemessen auf Krisen vorbereitet. So kann keine effektive oder schnelle Entscheidungsfindung unter Druck stattfinden. Hilfreich sind hier Simulationen, um im Vorfeld von tatsächlichen Krisen Erfahrungen aufzubauen und Lösungen vorzudenken. Ebenso wichtig ist es, Routinen dafür aufzubauen. Dies gilt für die gesamte Führungsriege – für das mittlere Management genauso wie für den Geschäftsführer und den Vorstand.
Das Verhalten der Führungskräfte hat einen großen Einfluss auf die Mitarbeitenden und damit auf die Bewältigung von Krisen insgesamt. Transparente Kommunikation und ruhiges entschlossenes Handeln stärkt die Widerstandskraft der gesamten Belegschaft und damit auch die Bewältigung von Krisen.
Strategie eines robusten unternehmens
Legen Sie eine unternehmensweite Strategie fest, um krisenfester zu werden. Oft sind Bemühungen zur Sicherung eines stetigen Geschäftsbetriebs nicht einheitlich und nicht miteinander verbunden. Zwar existieren unterschiedliche Krisenpläne für verschiedene Geschäftsbereiche, Technologien, das Personalwesen und andere Bereiche. Jedoch sind diese Pläne noch viel zu selten miteinander verzahnt oder werden nicht konsequent angewendet. Idealerweise sollten Pläne vorliegen, die gemeinsame oder konsequente Auslöser für Eskalation und Entscheidungsfindung haben.
Zudem wird die Strategie auch genutzt, um den Aufbau der Widerstandskraft von Mitarbeitenden und des Unternehmens zu fördern und damit die Organisation als Ganzes zu stärken.
Mitarbeitende im robusten Unternehmen
Mitarbeitende benötigen in der heutigen Arbeitswelt nicht nur Veränderungsbereitschaft, sondern auch Veränderungsfähigkeit und eine hohe Widerstandskraft. Dies verlangt ihnen viel ab und kann Einzelne möglicherweise sogar in Überlastungssituationen führen. Daher ist es für die Mitarbeitenden wichtig, belastbar zu sein, Selbstvertrauen zu haben, sich mit ihrer Arbeit und den Arbeitsbeziehungen identifizieren zu können.
Genau dies können Sie mit der Entwicklung der Robustheit Ihres Unternehmens stützen. Einerseits auf der Ebene der individuellen Widerstandskraft. Aber auch das Arbeitsumfeld hat einen hohen Einfluss auf die Robustheit und Belastbarkeit Ihrer Belegschaft. Ideal ist es, wenn die Mitarbeitenden sogar Kraft aus ihrer Arbeit schöpfen können. Wenn die Widerstandsfähigkeit sehr gut ausgeprägt ist, sind Mitarbeitende in der Lage, individuelle Bewältigungsstrategien für die verschiedenen Anforderungen – auch in krisenhaften Situationen – zu entwickeln. Unterstützt werden sie dabei von Führungskräften, die Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden haben und dies auch zeigen.
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Prozesse, Produkte und Dienstleistungen eines robusten Unternehmens
Hier geht es vor allem darum Schwachstellen oder Engpässe zu ermitteln. Welches sind mögliche kritische Schritte? Gibt es vor- oder nachgelagerte Abhängigkeiten. Wo sind diese lokalisiert – gegebenenfalls auch extern?
Bei einem robusten Unternehmen bedeutet dies, dass alle Prozesse eine hohe Stabilität aufweisen und eine klare Abfolge mit einem transparenten Vorgehen haben. Gleichzeitig sind sie so
- flexibel
- wandelbar und
- anpassbar
wie möglich gestaltet. Dies bewirkt, dass das Unternehmen individuellen Anforderungen schnell nachkommen kann. Ein robustes Unternehmen besitzt eine transparente Ablauforganisation mit Prozesslandkarte und Beschreibung aller wesentlichen Abläufe. Die Mitarbeitenden sind mit allen für sie relevanten Prozesse einschließlich der jeweiligen Ansprechperson vertraut. Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens werden kontinuierlich nach den Wünschen der Kunden verbessert oder neu entwickelt. Um Kern-Know-how im Unternehmen zu halten und weiterzugeben, verfügt das Unternehmen über ein gut funktionierendes Wissenstransfersystem. Durch eine lernförderliche Arbeitsumgebung erfolgt eine ständige Weiterentwicklung der Beschäftigten.
Aktuelle Entwicklungen, die es gilt in Bezug auf die Robustheit von Prozessen in Unternehmen zu berücksichtigen, sind die De-Globalisierung und eine Erhöhung der Autarkie im Unternehmen.
Partnerschaften und Ressourcen: Erfolgsfaktor Robustes Unternehmen
Partnerschaften und Ressourcen
Bei den Partnerschaften gilt es die Beziehungen zu Netzwerkpartnern, Kooperationsunternehmen und Lieferanten näher zu beleuchten. Wie belastbar sind zum Beispiel Lieferketten oder verfügt das Unternehmen eher schon über Liefernetze? Wie partnerschaftlich ist der Umgang mit Lieferanten bereits ausgeprägt? Wie transparent die Kommunikation, so dass auch Lieferanten eine bessere Planungssicherheit haben?
Bei den Ressourcen geht es darum, die internen Ressourcen einer genaueren Analyse zu unterziehen und Hebel zu identifizieren. Das reicht vom Finanz-Reporting, über Personaldaten bis hin zur Innovationsbewertung des Unternehmens im Vergleich zum Wettbewerb.
Und hier noch zusätzliche Tipps für ein robustes Unternehmen
Legen Sie einen starken Schwerpunkt auf Prävention, um für die Zukunft gerüstet zu sein, auch wenn in einer aktuellen Krise der Fokus zunächst auf schneller Reaktion und Erholung liegt. Gerade wenn neue Prozesse entwickelt oder neue Systeme etabliert werden, achten Sie von Anfang an darauf, dass alle Prinzipien für Krisenfestigkeit erfüllt sind. Ein weiterer Tipp: Arbeiten Sie mit Krisen-Simulationen. Dies hilft allen Beteiligten im Ernstfall schnell kluge Entscheidungen zu treffen und damit auch schnell ins Handeln zu kommen.
Was zeichnet ein robustes Unternehmen besonders aus?
- Ein robustes Unternehmen besitzt nicht nur die Fähigkeit, sondern auch die Bereitschaft, flexibel auf geänderte Anforderungen zu reagieren. Hier wird deutlich, dass neben der Kompetenz auch die Haltung der Führung und der Mitarbeitenden ein wichtiges Merkmal ist.
- In einem robusten Unternehmen liegt eine ausgeprägte Lernbereitschaft aller Mitarbeitenden vor. Dazu gehört es auch, offen zu sein, aus den Fehlern des eigenen Unternehmens und der Mitbewerber zu lernen. Eine positive Fehlerkultur fördert Verbesserungen.
- Eine herausragende Kommunikationskultur, sowohl intern wie auch extern, ist ein weiteres Merkmal, welches ein robustes Unternehmen auszeichnet. Diese ist gekennzeichnet von hoher Transparenz und guter Verständlichkeit.
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