Wandel der Arbeitswelt – New Work
Der Wandel von einer Industrie- zu einer Wissensgesellschaft ist in vollem Gange. Dies macht auch eine Flexibilisierung der Strukturen in unserer Arbeitswelt notwendig. Das gilt für die zeitliche, räumliche und organisatorische Gestaltung der Arbeit. Kurz gesagt: Ein Wandel hin zu New Work ist in vollem Gange.
Doch was genau steckt hinter diesen Entwicklungen? Welche Ziele können Unternehmen verfolgen? Welche Gestaltungsmöglichkeiten bieten sich?
In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über den Wandel der Arbeitswelt und die Handlungsfelder. Wir beleuchten die Möglichkeiten, die sich bieten, aber auch Risiken, die es zu vermeiden gilt.
New Work – Das neue Arbeiten
New Work ist heute ein Containerbegriff, dem alles Mögliche zugeordnet wird. Häufig frage ich mich, ist hier überhaupt drin, was draufsteht? Gehen wir zunächst einmal zum Ursprung von New Work zurück Der Begriff geht auf Frithjof Bergmann zurück. Er stellte als Kern des „neuen Arbeitens“ die Potenzialentfaltung jedes Einzelnen in den Mittelpunkt. Ein wesentlicher Punkt ist die Freiheit mit seiner Arbeit etwas Sinnstiftendes zu tun. Dazu gehören Entscheidungs- und Handlungsspielräume und Teilhabe. Wenn ich einen Sinn in meiner Arbeit erkenne, motiviert mich das von innen heraus. Deshalb kommt der Sinnvermittlung insbesondere durch die Führung auf der einen Seite und der Mitbestimmung der Mitarbeitenden auf der anderen Seite bei New Work eine so große Bedeutung zu. Wichtig für Unternehmen, die sich mit dem Wandel der Arbeitswelt befassen, sind zwei wesentliche Fragestellungen vorab:- Wovon genau reden wir?
- Welche Ziele verfolgen wir mit den Veränderungen in Richtung „Neues Arbeiten“?
- Welche Bedürfnisse habe ich und welche Bedürfnisse haben meine Mitarbeitenden?
Gestaltungsfelder
Schauen wir uns einmal genauer die Gestaltungsfelder an, in denen wir an der zeitlichen, räumlichen und organisatorischen Gestaltung der Arbeitswelt in der eigenen Organisation arbeiten können:- Workplace
- Führung
- Organisation
- Technologie
- Lernen
- Unternehmenskultur/Mindset
- Zusammenarbeit
Positive Wirkungen von New Work im Unternehmen
Die Digitalisierung ermöglicht uns völlig andere Formen der Zusammenarbeit. Anders als wir sie von der typischen Büroarbeit gewohnt sind. Viele von uns haben im Homeoffice damit Erfahrungen gesammelt. Auch ohne längere Fahrtzeiten kann ich mich kurz per Video-Call mit den Kollegen kurzschließen und Dokumente teilen. Ich kann diese sogar parallel bearbeiten. Ohne lange Reisezeiten kann ich ein Meeting mit einem Kunden im Ausland haben. Ideal ist eine Verknüpfung dieser Möglichkeiten, die uns die Technologie bietet, mit der präsenten Zusammenarbeit im Team. Zum Beispiel Interdisziplinarität, eine kreative Umgebung, Weiterentwicklungsmöglichkeiten sowie zeitliche und organisatorische Freiheiten für die Mitarbeitenden sind Teil der veränderten Arbeitsbedingungen. Sie nehmen den Wertewandel auf, der unsere Vorstellungen von Arbeit und unsere Anforderungen daran verändert hat. Gleichzeitig steigt damit die innere Motivation der Mitarbeitenden, sie bringen ihre gestalterische und unternehmerische Seite stärker ein. Die Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber steigt. Damit ist ein Wettbewerbsvorteil im „War for Talents“ verbunden. Die Teams sind kreativer und entwickeln neue innovative Lösungen. Alle arbeiten gemeinsam am Unternehmensziel, da sie den Sinn ihrer Arbeit und dessen, was die Organisation ausmacht, sehen. Großes Stichwort: Purpose.Risiken von New Work
Doch auch bei New Work gilt es, mögliche Risiken im Auge zu behalten. Wo sehen wir diese? Grenzen verwischen: New Work zielt ab auf eine gelungene Symbiose von Arbeit und Leben. Dieses Ineinanderfließen von Arbeit und Privatleben haben wir schon bei der Arbeit im Homeoffice erlebt. Es kann prima sein, wenn ich mitten am Tag auch einmal einen privaten Termin wahrnehmen kann, und dafür dann abends dann länger arbeite. Andererseits fällt es manchen von uns schwer, dann am Abend oder Wochenende einen klaren Schnitt zu machen und in die Erholungsphase zu gehen. Wer kennt das nicht: schnell noch mal die Emails checken, den Kollegen anrufen… Hier ist die Grenze zwischen Selbstbestimmung und Selbstausbeutung schnell überschritten. Wichtig ist es, ganz bewusst auch immer mal wieder arbeitsfreie Phasen dazwischen zu schieben. In dieser Zeit können die Batterien aufgeladen werden. Und danach geht die Arbeit wieder viel besser von der Hand. Das bedeutet letztlich ein hohes Maß an den Kompetenzen Selbstorganisation und Selbstdisziplin!Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht auf New Work
Wenn Sie Arbeitgeber sind und New Work im Unternehmen voranbringen wollen, stellen Sie sich diese zwei wesentlichen Fragen:- Wovon genau reden wir, wenn wir New Work meinen?
- Welche Ziele verfolgen wir damit?
- Ist das meins?
- Was passt gut zu mir, was vielleicht nicht?
- Oder brauche ich möglicherweise noch andere Strukturen?
- Kann ich mich gut selbst organisieren und habe ich ein gesundes Maß an Selbstdisziplin?
- Bin ich bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen?